Stehe ich an der Gipsabdrehscheibe, fühle ich mich wie eine Tänzerin. Dabei ist es nicht mein Körper, der sich dreht, sondern das Gipsmodell: Es dreht sich in der Mitte um den Dorn, wie eine Balletttänzerin, die um ihre eigene Achse Pirouetten dreht.
Beim Gipsabdrehen benötige ich als Modelleurin dieselbe Konzentration und Körperbeherrschung wie eine Ballerina. Die präzise Ausführung der Armbewegung beim Ansetzen der Abziehklinge auf den Gips ist genau so entscheidend, wie die Armbewegung einer Ballerina beim Tanz. Bewege ich die Abziehklinge zu schnell, verliere ich die Kontrolle und verursache Kratzer auf der Modelloberfläche.
«Das Drehen an der Töpferscheibe lehrte mich, fokussiert zu sein. Das Modellieren lehrte mich handwerkliche Präzision und der Brennvorgang lehrte mich loszulassen.»